Die Schwestern von Sherwood von Claire Winter

Bewegende Familiengeschichte

Eine geheime Botschaft, eine verbotene Liebe, eine tödliche Schuld

1948: Die angehende Journalistin Melinda kämpft im Nachkriegsberlin ums tägliche Überleben, als sie von einem anonymen Absender ein rätselhaftes Paket erhält. Die Bilder einer mystischen Moorlandschaft und eine ungewöhnliche Schachfigur führen die junge Frau nach England, zu einem geheimnisvollen alten Herrenhaus. Dort stößt Melinda auf die dramatische Liebesgeschichte zweier Schwestern im letzten Jahrhundert, die sehr viel mehr mit ihrem eigenen Leben zu tun hat, als sie zunächst ahnt …(Klappentext)



Schon lange habe ich keinen Prolog mehr gelesen, der so traurig und am Ende dann aber so tröstlich ist. Eine bessere Einleitung hätte es für diese Geschichte nicht geben können, denn diese Stimmung begleitet mich durch das ganze Buch und eine Szene aus dem Prolog kommt mir immer wieder in den Sinn.  

Die zweite Zeitebene spielt in der englischen Grafschaft Devon. Die kleine Amalia wird nach einer schweren Scharlacherkrankung taub und diese Behinderung ist ein zentrales Thema in dieser bewegenden Geschichte. Es ist schon sehr traurig, wie damals mit solchen Handicaps umgegangen wurde. Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht und sehe nach dieser Lektüre einiges anders …

Claire Winter, die als Claudia Ziegler großartige historische Romane schreibt, hat damit ein sehr interessantes Thema aufgegriffen und mich mit ihrem wunderschönen Schreibstil sofort in ihren Bann gezogen. Sehr einfühlsam beschreibt sie einzelne Szenarien, die Gefühle ihrer Charaktere sind zum Greifen nah. Man kann regelrecht eintauchen in die stimmungsvoll erzählte Geschichte.

Manche Szenen waren zum Seufzen schön, bei anderen war ich den Tränen nah. Die Geschichte hat mit meinen Emotionen gespielt und dabei sind mir alle so nah gekommen. Die Charaktere werden sehr glaubhaft dargestellt und bis in die kleinste Nebenrolle treten sehr interessante Personen auf. Claire Winter fängt die jeweilige Atmosphäre so gut ein … von der bedrückenden Stimmung im zerbombten Berlin bis hin zu den nebelverhangenen englischen Moorlandschaften. Mein Kopfkino arbeitete die ganze Zeit auf Hochtouren.  

Auf Zeitebenen erzählt, spannt Claire Winter einen feinen Spannungsbogen, der nicht abreißt. Auch wenn mir als Leser so nach und nach einiges klar wird, schafft sie es bis zum Schluss, mich immer wieder zu überraschen. Ich war richtig traurig, als das Buch zu Ende war, ich hätte immer weiter lesen können.

Mein absoluter Lieblingssatz in diesem Buch: „Sie kam sich vor wie auf einem Schiff, das vom Hafen abgelegt hatte und nun über den weiten Ozean segelte, ohne dass sie wusste, wo und ob sie jemals ankommen würde.“

Fazit: Sehr dramatische Familiengeschichte, die ich „inhaliert“ und bis zum letzten Satz genossen habe.

 

Vielen Dank an den Diana Verlag für mein Rezensionsexemplar und an mein Lieblingsleserundenforum für eine wirklich interessante und ansprechende Leserunde.

Leseprobe

 

Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch findet ihr hier.

 

 

 

 

Von | 2018-05-22T11:57:58+01:00 02/06/2013|Kategorien: Historisch, Rezension|Tags: , , , , , |0 Kommentare

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